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314 Route 46.BATAVIA. Geschäfts- und Lagerhäuser der Europäer. In der äußeren Er-
scheinung
wie im Verkehrsleben tritt das Geschäftsviertel gegen
die großen englischen Kolonialzentren sehr zurück; außerhalb der
Geschäftszeit (9-4 oder 5 Uhr) ist es ganz verödet. Im Mittelpunkt
liegen die beiden Bahnhöfe (S. 312), das 1652 im holländischen
Stil erbaute Stadthaus (Stadhuis, Pl. 13: A 1; mal. Ruma bitjāra),
mit den Amtsstuben des Residenten und dem Polizeiamt, das Post- &
Telegraphengebäude
(Pl. 7: A1), sowie das Gerichtsgebäude (Raad
van Justitie
, Pl. 8: A 1). Nördl. von hier, bei der Endstation der
Straßenbahn, ist ein in schwerem Barock ausgeführtes Tor von dem
ehem. Hafenkastell erhalten, dessen Werke im übrigen geschleift
sind. Westl. von dem Tor liegt unter einigen Bäumen ein altes,
m langes chinesisches Geschützrohr (mal. kiai stomi), bei dem
Frauen um Kindersegen zu beten und Blumen, Räucherkerzchen
u. dgl. zu opfern pflegen; die lat. Inschrift Ex me ipsa renata sum
aus späterer Zeit. Auf der W.-Seite des Kanals führt die Straße
Kali Besar (Pl. A 1) entlang, mit alten hohen Patrizierhäusern,
in denen jetzt große Handelsfirmen, Banken, Agenturen usw. ihren
Sitz haben. Nördl. am alten Hafen der Fischmarkt Pasar Ikan,
wo u. a. Goldkarpfen, die in den Reisteichen der Umgebung ge-
züchtet
werden, als Nahrungsmittel verkauft werden. Südl. das
chinesische Stadtviertel (Chineesche Kamp; Pl. A 2), mit hübschen
Häusern, Tempeln und einem Theater (Komédi Tjina), am Glo-
dokplein
.

Der Stadtteil Jacatra (Pl. A B 1), im O. der Geschäftsstadt,
enthält die alte Stadskerk, aus dem XVII. Jahrh., und, ihr gegen-
über
, das Grab des Gouverneurs Zwaardecroon, mit getriebenem
Kupferornament. Unweit südl. auf einer Mauer der Schädel eines
Aufrührers, des Mischlings Pieter Erberveld, der 1722 die Herr-
schaft
der Holländer zu stürzen versuchte.

Von der Unterstadt führt die von Waringinbäumen, Tamarinden,
Akazien, Tiekbäumen beschattete Straße Molenvliet (Pl. A B 2, 3)
an dem kanalisierten Tjiliwoeng hin, 3km lang, in gerader Linie
durch die oberen Stadtteile, wo die Europäer wohnen. Die von
Gärten umgebenen, meist einstöckigen Häuser, mit Säulenhalle und
Marmorfußböden, werden nach jeder Regenperiode frisch geweißt
und muten in ihrer Einfachheit und Sauberkeit ganz holländisch
an. Am Südende der Straße vor dem Garten des Hôtel des Indes
ein herrlicher Waringinbaum, der größte Javas. Fortsetzung des
Molenvliet, jenseit des vornehmen Gebäudes der Societeit Harmonie
(S. 313), ist die Straße Rijswijk West (Pl. B 3), mit guten euro-
päischen
Läden, in denen man Gürtel, Geld- und Zigarrentäschchen
und dergl. aus Schlangenhaut, sowie gelegentlich schönes Silber-
filigran
aus Sumatra kaufen kann. Nach O. zweigen, zu beiden
Seiten des Tjiliwoengkanals, die eleganten von Tamarinden be-
schatteten
Straßen Noordwijk und Rijswijk Oost (Pl. B 3) ab,